Global: Autonome Waffensysteme dürfen nicht über Leben und Tod entscheiden

amnesty logoAmnesty International und die globale Kampagne „Stop Killer Robots“ haben den Social-Media-Filter „Escape the Scan“ entwickelt, um für ein internationales Verbot autonomer Waffensysteme zu werben.

BERLIN, 01.11.2021 – Einige Staaten bewegen die Welt auf ein Albtraumszenario zu, in dem bewaffnete Drohnen und andere hochentwickelte Waffensysteme ohne menschliche Kontrolle Ziele auswählen und angreifen. Das Online-Tool „Escape the Scan“ vermittelt eine eindrückliche Vorstellung davon, wozu Killerroboter bald in der Lage sein könnten.
 
Der Filter „Escape the Scan“ für Instagram und Facebook zeigt plastisch die immensen Risiken autonomer Waffensysteme, die für die Kriegsführung, Polizeiarbeit und Grenzkontrollen der Zukunft diskutiert werden. Der Filter nutzt Augmented-Reality (AR), um die Rolle von Techniken für autonome Waffensysteme abzubilden, die zurzeit mit Nachdruck weiterentwickelt werden. Das betrifft zum Beispiel Gesichtserkennung, Bewegungssensoren und die Option, Angriffe auf „Ziele" ohne bedeutsame menschliche Kontrolle durchzuführen.
 
Mathias John, Rüstungsexperte bei Amnesty International in Deutschland, sagt: „Maschinen unkontrolliert über Leben und Tod entscheiden zu lassen, ist ein Angriff auf die Menschenwürde und wird zu verheerenden Verstößen gegen die Menschenrechte und das humanitäre Völkerrecht führen. Die internationale Staatengemeinschaft muss endlich Verhandlungen für einen robusten, rechtlich bindenden internationalen Vertrag aufnehmen, um die Entwicklung und Verbreitung von Killerrobotern zu stoppen – bevor es zu spät ist. Die neue Bundesregierung muss das auch nachdrücklich unterstützen.“
 
Amnesty International und „Stop Killer Robots“ haben eine Petition gestartet, in der alle Regierungen aufgefordert werden, sich für Verhandlungen für einen globalen Vertrag gegen Killerroboter einzusetzen. Im Rahmen dieser Aktion gegen die Entwicklung und Verbreitung autonomer Waffensysteme ist auch der Filter „Escape the Scan“ ab dem 2. November auf den Instagram- und Facebookseiten der Kampagne „Stop Killer Robots“ verfügbar.
 
Ousman Noor von „Stop Killer Robots“ sagt: „Der UN-Generalsekretär, das Internationale Komitee vom Roten Kreuz, Nobelpreisträger_innen, tausende Wissenschaftler_innen, Robotik-Expert_innen und technische Fachkräfte – sie alle fordern ein rechtlich verbindliches Abkommen zum Verbot autonomer Waffensysteme. Bei Maschinen, die entscheiden können zu töten, müssen immer auch Menschen die Grenze ziehen und den Einsatz abbrechen können.“
 
Am 2. Dezember wird die Gruppe der Regierungsexpert_innen des Übereinkommens über bestimmte konventionelle Waffen (CCW) entscheidende Gespräche darüber aufnehmen, ob die Verhandlungen über einen neuen Vertrag zum Schutz vor Gefahren, die von Killerrobotern ausgehen, fortgesetzt werden sollen. Bislang haben 66 Staaten einen neuen, rechtsverbindlichen Rahmen für autonome Waffensysteme gefordert. Der Fortschritt wird jedoch gebremst von einer kleinen Zahl mächtiger Staaten, darunter Russland, Israel und die USA, die die Ausarbeitung eines neuen internationalen Abkommens für verfrüht halten.
 
Hintergrund
 
Technologien wie Gesichts-, Emotions-, Gang- und Stimmerkennung sind oft weder fähig, Frauen, People of Color und Menschen mit Behinderungen zu erkennen, noch können sie abschätzen, dass sie immense Menschenrechtsverletzungen verursachen, selbst wenn sie „funktionieren“. Trotz dieser Risiken investieren einige Länder massiv in die Entwicklung autonomer Systeme, darunter die USA, China, Israel, Südkorea, Russland, Australien, Indien, die Türkei und Großbritannien.
 
So entwickelt Großbritannien eine ferngesteuerte Drohne, die im autonomen Modus fliegen und ein Ziel innerhalb eines programmierten Bereichs identifizieren kann. In China sind kleine „Drohnen-Schwärme“ in der Entwicklungsphase, die so programmiert werden können, dass sie alles angreifen, was eine Körpertemperatur ausstrahlt. Russland hat einen Roboterpanzer gebaut, der mit einem Maschinengewehr oder einem Granatwerfer ausgestattet werden kann.
 
Stop Killer Robots ist ein globaler Zusammenschluss von mehr als 180 internationalen, regionalen und nationalen Nichtregierungsorganisationen und akademischen Einrichtungen, die in 66 Ländern daran arbeiten, eine menschliche Kontrolle über den Einsatz von Gewalt durch die Entwicklung eines neuen internationalen Abkommens zu gewährleisten. Amnesty International ist eine von neun Organisationen im Lenkungsausschuss der Koalition.

Quelle: www.amnesty.de

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