China: Verwandte der in Xinjiang Inhaftierten fordern Veröffentlichung von UN-Bericht

amnesty logoUigurische und kasachische Familien erleben die Trennung von in Xinjiang inhaftierten Angehörigen als quälend und ungerecht – das dokumentiert Amnesty International in rund 50 neuen Interviews mit Familienangehörigen von willkürlich Inhaftierten. Die Menschenrechtsorganisation kritisiert kurz vor Ende der laufenden Sitzung des UN-Menschenrechtsrates am 8. Juli, dass der Bericht des UN-Hochkommissariats trotz kürzlichen Chinabesuchs noch immer nicht veröffentlicht ist.

BERLIN, 05.07.2022 – Amnesty International liegen neue Aussagen von Familienangehörigen von 48 Uigur*innen und Kasach*innen vor, die das Grauen der Inhaftierung in der Uigurischen Autonomen Region Xinjiang in China beschreiben. Viele der Gesprächspartner*innen hatten gleich mehrere inhaftierte Familienmitglieder, was das schiere Ausmaß der Menschenrechtsverstöße verdeutlicht. Ein Mann gab an, dass 40 seiner Verwandten inhaftiert seien.

Julia Duchrow, Stellvertreterin des Generalsekretärs von Amnesty International in Deutschland, sagt: „Die erschreckenden Aussagen dieser Familien zeigen, dass in Xinjiang Taten begangen werden, die Verbrechen gegen die Menschlichkeit gleichkommen. Wir fordern die chinesische Regierung nach wie vor auf, alle Internierungslager zu schließen und die Praxis des Verschwindenlassens sowie willkürlicher Inhaftierungen und Misshandlungen zu beenden, ob in Gefängnissen oder an anderen Orten. Zudem muss die Verfolgung von Uigur*innen, Kasach*innen und anderen Minderheiten in Xinjiang aufhören.“

China geht seit 2017 mit Masseninhaftierungen, Folter und Verfolgung gegen mehrheitlich muslimische Minderheiten in Xinjiang vor. Amnesty International fordert die UN-Hochkommissarin für Menschenrechte, Michelle Bachelet, erneut zum Handeln auf. Duchrow sagt: „Die schleppende Reaktion der Vereinten Nationen auf diesen Albtraum macht die Lage für die Betroffenen und Überlebenden nur noch schlimmer. Die chinesischen Behörden müssen zur Rechenschaft gezogen werden – ein wichtiger Schritt dafür ist die Veröffentlichung des längst überfälligen Berichts der Menschenrechtskommissarin Michelle Bachelet, der dringend dem UN-Menschenrechtsrat vorgestellt werden muss. Die Menschenrechtskommissarin ist bisher davor zurückgeschreckt, Verbrechen gegen die Menschlichkeit und andere schwere Menschenrechtsverletzungen in Xinjiang zu verurteilen – dies schadet dem UN-System massiv. Es führt dazu, den Betroffenen Gerechtigkeit vorzuenthalten.“

Hintergrund

Amnesty International sprach vor Kurzem persönlich mit Verwandten von 48 Inhaftierten, die in der Türkei leben. Diese beschrieben, wie ihre Familienangehörigen wegen „terrorismusbezogener“ oder anderer konstruierter Vorwürfe festgenommen wurden, offenbar wegen Aktivitäten wie Reisen ins Ausland oder dem Bezahlen einer ausländischen Ausbildung für ihre Kinder. Wieder andere wurden offenkundig lediglich aufgrund ihrer Religion oder ethnischen Zugehörigkeit inhaftiert.

Das brutale Vorgehen der chinesischen Regierung gegen Uigur*innen, Kasach*innen und andere vornehmlich muslimische ethnische Minderheiten in Xinjiang unter dem Deckmantel der „Terrorismusbekämpfung“ wird seit 2017 umfassend dokumentiert. Amnesty International veröffentlichte 2017 einen Bericht, in dem aufgezeigt wird, dass die chinesischen Behörden systematisch Uigur*innen, Kasach*innen und andere vornehmlich muslimische ethnische Minderheiten in Xinjiang verhaften, foltern und anderweitig misshandeln. Es handelt sich hierbei um Verbrechen gegen die Menschlichkeit.

Quelle: www.amnesty.de

Diesen Beitrag teilen, das Unterstützt uns, DANKE !

FacebookVZJappyDeliciousMister WongXingTwitterLinkedInPinterestDiggGoogle Plus

weitere Beiträge

Event-Tipp

08.06.2024 Queer up Comedy: Tickets für


quer up comedyKöln, 27. Mai 2024 - Im Rahmen des Pride Month wird die Kölner Gloria-Bühne zum Dreh- und Angelpunkt für queere Comedians aus ganz Deutschland. Am 8. Juni findet die Queer up! Comedy Show statt.

Moderator und Stand-up Comedian Markus Barth verspri...


weiterlesen...

14.- 15.06.2024 Ausstellung "Mit Kiemen


kiemen zaehneDie Kölner Haie sind auf dem Eis zuhause. Die Kölner Künstlerin Nina Marxen vom ATELIER „aufgemalt“ hat u.a. diese Unterwasserlebewesen mit Öl auf die Leinwand gebracht. Wir laden Sie daher herzlich zur Ausstellung in der Galerie Smend am 14./15. ...


weiterlesen...

Schüleraustausch Kanada: AUF IN DIE


kanada weltStiftung Mensch und Zukunft vergibt AUF IN DIE WELT-Stipendium für ein Schuljahr an einer High School in Kanada an Schülerin aus Rheda-Wiedenbrück

Stipendium für Schülerin aus Nordrhein-Westfalen

Ob USA, Kanada oder Neuseeland – ein Auslandsjahr i...


weiterlesen...

Erstmalige Verleihung des Umwelttalers


2024 06 05   Verleihung Umwelttaler der KJA KölnKöln, 06.06.2024. Um das Thema Klima- und Umweltschutz bei den Kindern und Jugendlichen der 90 Standorte in Köln und dem Rhein-Erft-Kreis bewusst zu machen und präsent zu halten, hat die KJA Köln erstmalig am 05. Juni, dem internationalen Umweltta...


weiterlesen...

Auslandsjahr, Schüleraustausch und Gap


weltFernweh: AUF IN DIE WELT-Messe am 15.06.2024 in Köln – Kostenfreie Insider-Informationen zu Schüleraustausch und Gap Year für das Auslandsjahr 2025 und 2026

Schüleraustausch USA und weltweit, High School in den USA, Internat in Kanada, Freiwillige...


weiterlesen...

FAKE TRAIN: Streaming-Format zu


bPb LogoNeue Quiz-Show rund um Desinformationen im Netz // Moderator ist der bekannte YouTuber Rezo // Prominente Mitfahrende treten in rasanten und informativen Spielen gegeneinander an // Abrufbar bei Amazon Freevee und bpb.de/faketrain

Die im Auftrag d...


weiterlesen...
@2022 lebeART / MC-proMedia
toTop

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.