19.07.2013 - Nationaler Gedenktag für verstorbene Drogengebraucher - Mahnwache auf dem Neumarkt

visionSeit Jahren ist der nationale Gedenktag für verstorbene Drogengebraucher trauriger Anlass, aus dem viele Kölnerinnen und Kölner zusammen kommen, um ihren Freunden, Angehörigen und Partnern zu gedenken, die an den Folgen einer auf Prohibition ausgerichteten Drogenpolitik gestorbenen sind. Aus diesem Grund findet auch am 19.07.2013 wieder eine Mahnwache auf dem Kölner Neumarkt statt. Ausgerichtet wird die Veranstaltung, zu der an die ca. 35 verstorbenen Kölner Drogenkonsumenten des Jahres 2012 und die 20 Opfer diesen Jahres erinnert wird, von „VISION e.V. – Verein für innovative Drogenselbsthilfe“, den „Eltern und Angehörige für akzeptierende und humane Drogenarbeit NRW“ und dem „JES Bundesverband e.V. der Junkies, Ehemaligen und Substituierten“. Durch die Verteilung von weißen Rosen an Passanten wird auf das Schicksal von deutschlandweit 944 Menschen aufmerksam gemacht, die an den Folgen einer nach wie vor fehlgerichteten Drogenpolitik im Jahr 2012 verstarben. Der diesjährige Gedenktag, für den Dr. Joe Bausch (Arzt, Autor, Schauspieler) die Schirmherrschaft übernommen hat, steht unter dem Motto „Gesundheitsversorgung in Haft“ Auch Gefangene haben ein Recht auf die bestmögliche Gesundheitsversorgung. Der Freiheitsentzug darf nicht den Verlust von Menschenrechten nach sich ziehen. Marco Jesse, Geschäftsführer von VISION e.V. und Vorstandsmitglied im JES Bundesvorstand e.V. berichtet: „Der JES Bundesverband, der Elternverband für akzeptierende und humane Drogenarbeit, Deutsche AIDS Hilfe und akzept e.V. haben sich zu einer vorbildlichen Initiative entschieden“. Sie fordern gemeinsam die Einführung und Umsetzung von Mindeststandards für Inhaftierung, Polizeigewahrsam und Maßregelvollzug.

1. Eine in Freiheit begonnene medizinische Behandlung (Substitution u.a.) muss übergangslos fortgeführt werden. Heroinkonsumenten müssen (ggf. im Vollzugskrankenhaus) Zugang zu allen aktuell zur Substitutionstherapie zugelassen Medikamenten wie z.B. Methadon, Buprenorphin, Diamorphin erhalten.
2. Drogenkonsumenten müssen anonymen Zugang zu sterilem Drogenkonsumzubehör wie z.B. zu Spritzen, Nadeln, Filter sowie zu Kondomen erhalten.
3. Maßnahmen der Behandlung und Prävention wie z.B. HIV, Hepatitis C Test, Hepatitis A/B Impfung müssen angeboten werden und dürfen nur auf freiwilliger Basis erfolgen.
4. Im Justizvollzug tätige Mediziner müssen im Besitz der Fachkunde „suchtmedizinische Grundversorgung“ sein.
5. In Haft durchgeführte antiretrovirale Therapien (z.B. bei HIV und Hepatitis C) müssen dem aktuellen Stand der Wissenschaft entsprechen.
6. Der zusätzliche Konsum nicht ärztlich verschriebener Substanzen ist ein Symptom der Abhängigkeitserkrankung vieler Inhaftierter. Er darf daher keine Disziplinarmaßnahmen nach sich ziehen.
7. Auf Wunsch des Inhaftierten muss zur Entlassungsvorbereitung eine Substitutionsbehandlung aufgenommen werden. Besonders an den Schnittstellen bei Inhaftierung und bei der Entlassung sind viele Details nicht zufriedenstellend gelöst. „Zugangsuntersuchungen inkl. der Testungen auf Infektionserkankungen sind weit verbreitet. Zur Entlassungsvorbereitung finden sie in aller Regel nicht statt.
So lässt sich nicht dokumentieren, ob Drogenkonsumenten in den Haftanstalten schwerwiegende Erkrankungen erworben haben.“ so VISIONs Geschäftsführer Marco Jesse ergänzend.

Mahnwache auf dem Neumarkt Köln
Freitag, 19.07.2013 von 11:00 bis 14:00 Uhr

11:00 Beginn
- Einträge in Kondolenzbuch
- Beschriftung von kleinen Holzscheiben für Gedenkwand
- Beschriftung von Helium-Ballons

13:45 Ballonflug
Ballons mit Botschaften an die verstorbenen werden in den Kölner Himmel entlassen

Weitere Informationen:

VISION e.V. – Verein für innovative Drogenselbsthilfe
Neuerburgstr. 25 - 51103 Köln
Postfach 91 04 11 - 51074 Köln
Tel.: 0221.82 00 73-0
Fax: 0221.82 00 73-20
Mail: info@vision-ev.de
Web: www.vision-ev.de

Marco Jesse Geschäftsführer - 0176.43 09 14 94
Barbara Rocholl Stellv. Geschäftsführerin - 0152.33 66 63 26

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