UN-Menschenrechtsrat / Philippinen: Mögliche Verbrechen gegen die Menschlichkeit müssen untersucht werden

amnesty logoNeuer Amnesty-Bericht: Erschreckendes Ausmaß der außergerichtlichen Hinrichtungen im sogenannten Anti-Drogenkrieg legt nahe, dass es sich dabei um Verbrechen gegen die Menschlichkeit handelt. UN-Menschenrechtsrat muss bei seiner 41. Sitzung in Genf (24.06.-17.07.2019) eine unabhängige Untersuchung dieser Menschenrechtsverletzungen beschließen.

BERLIN, 05.07.2019 – Drei Jahre nach dem Beginn des so genannten Anti-Drogenkrieges der philippinischen Regierung nimmt die Zahl der Opfer außergerichtlicher Tötungen weiter dramatisch zu. Unter ihnen sind vor allem Menschen aus den armen Stadtvierteln und Regionen des Landes. Die Verantwortlichen gehen straffrei aus oder werden versetzt. Dies dokumentiert der Amnesty-Bericht „‘They just kill‘ – Ongoing extrajudicial executions and other violations in the Philippines“. Das Ausmaß der Gewalt legt nahe, dass es sich um Verbrechen gegen die Menschlichkeit handelt.

„Die philippinische Regierung geht unter dem Vorwand ihres so genannten Anti-Drogenkrieges mit brutaler Gewalt gegen Menschen vor, die beschuldigt werden, Drogen zu besitzen, zu kaufen oder zu verkaufen. Während die Regierung von mindestens 6.600 Tötungen durch die Polizei spricht, ist auf Grundlage ernstzunehmender Hinweise von einer hohen Dunkelziffer auszugehen. So ist anzunehmen, dass viele Tausende weitere Menschen durch unbekannte bewaffnete Personen mit Verbindungen zur Polizei getötet worden sind“, sagt Jochen Range, Philippinen-Experte von Amnesty International in Deutschland. „Auf Grundlage von konstruierten Namenslisten werden Menschen willkürlich von der Polizei verhaftet und erschossen. Lokale Behörden stehen unter Druck, möglichst viele Namen auf die Listen zu setzen. Mit fatalen Folgen: Schon eine einzige unbewiesene Anschuldigung kann den Tod bedeuten.“

Der Bericht widerlegt in allen untersuchten Fällen die schematische Darstellung der Tathergänge durch die Behörden, nach denen die Verdächtigen bewaffnet und die Polizisten gezwungen gewesen wären, zu schießen. Einige der Opfer besaßen keine Schusswaffen.
Für den Bericht untersuchte Amnesty 20 Fälle, bei denen insgesamt 27 Menschen zu Tode kamen. Die Verbrechen wurden zwischen Mai 2018 und April 2019 in der philippinischen Provinz Bulacan begangen. In der Provinz ist ein starker Anstieg der Zahl der Tötungen zu verzeichnen, seitdem mehrere Kommandoverantwortliche der Polizei aus Manila dorthin versetzt wurden, wo zuvor die meisten Tötungen stattfanden.

„Der Bericht legt weitere Belege dafür vor, dass es sich bei den Menschenrechtsverletzungen in Präsident Dutertes so genanntem Anti-Drogenkrieg um Verbrechen gegen die Menschlichkeit handeln könnte. Statt diese zu unterbinden, treiben der Präsident und seine Regierung die außergerichtlichen Tötungen weiter voran und leugnen, dass es ein Menschenrechtsproblem gibt“, so Range. „Amnesty fordert den UN-Menschenrechtsrat deshalb dringend dazu auf, bei seiner 41. Sitzung in Genf eine unabhängige Untersuchung dieser Menschenrechtsverletzungen einzuleiten. Außerdem ist es wichtig, dass der Internationale Strafgerichtshof seine strafrechtlichen Untersuchungen vorantreibt“, so Range. Das Büro der ICC-Chefanklägerin prüft seit Februar 2018, ob ein förmliches Ermittlungsverfahren eröffnet wird. „Es ist an der Zeit, dass die Vereinten Nationen Präsident Duterte und seine Regierung endlich zur Verantwortung ziehen und die außergerichtlichen Hinrichtungen stoppen.“

Quelle: www.amnesty.de

Diesen Beitrag teilen, das Unterstützt uns, DANKE !

FacebookVZJappyDeliciousMister WongXingTwitterLinkedInPinterestDiggGoogle Plus

weitere Beiträge

Musik / Film

L.A. Edwards stehen für kraftvollen,


la edwards in kölnKalifornische Rockband L.A. Edwards kommt als Headliner nach Deutschland – vier exklusive Shows im Juli

Die "Band of Brothers" besteht aus dem Singer-Songwriter und Multiinstrumentalisten Luke Andrew (L.A.) Edwards und seinen Brüdern, dem Gitarris...


weiterlesen...

Umweltschutzpreis der Stadt Köln 2024


stadt Koeln LogoUmweltaktivitäten werden mit insgesamt 10.000 Euro prämiert

Die Stadt Köln startet zum mittlerweile 25. Mal den Wettbewerb "Umweltschutzpreis". Dieser würdigt das Engagement für den Umweltschutz und die Erhaltung der natürlichen Lebensgrundlagen f...


weiterlesen...

NEU Yoga Kurs II. 2024 Köln Kalk -


yogalexYoga ist für alle da und kinderleicht zu erlernen. Das einzige was du dazu brauchst, ist eine bequeme Unterlage, ein bisschen Platz und Zeit dafür. Und los gehts!"

Yoga heißt Einheit und Harmonie. Es ist ein ganzheitliches Übungssystem zur Erlangu...


weiterlesen...

NEU Yoga Kurs II. 2024 Köln Mülheim -


Alexander20Meyen20PortraitneuYoga ist für alle da und kinderleicht zu erlernen. Das einzige was du dazu brauchst, ist eine bequeme Unterlage, ein bisschen Platz und Zeit dafür. Und los gehts!"

Yoga heißt Einheit und Harmonie. Es ist ein ganzheitliches Übungssystem zur Erlangu...


weiterlesen...

27.04. - 10.11.2024 Chargesheimer


Chargesheimer Schildergasse Köln vor 1957Am 19. Mai 2024 wäre der Kölner Fotograf Chargesheimer (1924–1971), eigentlich Karl Heinz Hargesheimer, einhundert Jahre alt geworden. Aus diesem Anlass zeigt das Museum Ludwig im Fotoraum eine Auswahl von rund fünfzig seiner Werke. Chargesheimer ...


weiterlesen...

Erfolgreiche Nachwuchsbörsianer setzen


Gruppenbild Siegerehrung Börsenspiel 11.3.2024 Foto KSKKreissparkasse Köln zeichnet die erfolgreichsten Teilnehmerinnen und Teilnehmer des 41. Online-Börsenspiels aus

Köln, den 11. März 2024 - Die Kreissparkasse Köln zeichnet die Gewinnerinnen und Gewinner des 41. Online-Börsenspiels aus, die sich im ...


weiterlesen...
@2022 lebeART / MC-proMedia
toTop

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.