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31.August 2013 - Kundgebung "Nein zum Krieg gegen Syrien!

Antikriegstag KundgebungNEIN zum Krieg gegen Syrien!
Rüstungsexporte, Rüstungsproduktion und Rüstungsforschung beenden- Frieden schaffen.

RednerInnen

Klaus Stein (VVN-BdA)

Sevim Dagdelen (MdB Sprecherin für internationale Beziehungen DIE LINKE)

Bundeswehr wegtreten (angefragt)

IPPNW (angefragt) Christian Neumann (Darmstädter Signal)

Elvira Högemann (Friedensforum Köln)

Agnes Kamerichs (Arbeitskreis Zivilklausel)

Es steht an, den Gewaltkonflikt in Syrien zu beenden und dafür für eine zivile, humane Entwicklung einzugreifen.

Am Samstag findet um 12:00 auf der Domplatte eine Kundgebung anläßlich des Antikriegstages statt, gegen den bevorstehenden Krieg gegen Syrien.

Bitte verbreitet diesen Aufruf und beiteiligt Euch an den Aktivitäten.

Für soziale Netzwerk-Aktive läßt sich die Veranstaltung hier aufrufen und teilen: https://www.facebook.com/events/230918630390438/

Eine Initiative von: Arbeitskreis Zivilklausel Uni Köln, DFG-VK Köln, DIDF-Jugend Köln, Friedensforum Köln, VVN-BdA Köln

AUFRUF

„Die Roheit kommt nicht von der Roheit, sondern von den Geschäften, die ohne sie nicht mehr gemacht werden können.“ Bertolt Brecht, Rede auf dem „Ersten Internationalen Schriftstellerkongreß zur Verteidigung der Kultur”, Paris 1935.

Vor 74 Jahren, am 1. September 1939, begann mit dem Überfall des faschistischen Deutschlands auf Polen der 2. Weltkrieg. Über 60 Millionen Menschen überlebten den deutschen Expansions- und Vernichtungskrieg nicht. Die Lehre aus den beiden Weltkriegen des 20. Jahrhunderts lautet: Nie wieder Krieg, nie wieder Faschismus! Wir rufen alle auf, sich am Samstag, den 31. August um 12:00 Uhr an der Kundgebung auf der Domplatte für eine weltweit friedliche Entwicklung zu beteiligen.

Die Kriegstrommelei gegen Syrien spitzt sich zu, die USA, Frankreich und Großbritannien drohen mit Bombardements noch in dieser Woche. Nach dem Muster des Irakkrieges soll dieser Krieg unter Missachtung des Völkerrechts, ohne jegliche Beweise für den behaupteten Einsatz von „Massenvernichtungswaffen“ seitens der syrischen Regierung begonnen werden. Dabei hat die sogenannte westliche „Hilfe“ überhaupt erst zur militärischen Eskalation im Nahen Osten beigetragen: Die Waffenlieferungen (auch von Deutschland) an reaktionäre Regimes wie Katar, Saudi-Arabien und die Türkei hat die Militarisierung der Region vorangetrieben und demokratische Bestrebungen erschwert. Mit Militärschlägen würde gezielt weiteres Öl ins Feuer gegossen und eine zivile Lösung des Konflikts behindert.

Die Kriege in Jugoslawien, im Irak, in Afghanistan, in Libyen usw. haben Millionen Menschen das Leben gekostet und ganze Landstriche zerstört. In Afghanistan verhindert die andauernde Besatzung eine fortschrittliche politische, wirtschaftliche und soziale Entwicklung. Dass hier nicht Demokratie und Menschenrechte verteidigt werden – sondern westliche geostrategische und wirtschaftliche Interessen – zeigt alleine die Tatsache, dass in vielen dieser Kriege seitens der NATO-Staaten Munition mit abgereichertem Uran eingesetzt wurde, die ganze Regionen atomar verseuchte. Die Gesamtkosten allein des Irak-Kriegs sind vom Wirtschaftsnobelpreisträger Joseph Stiglitz auf unvorstellbare drei Billionen US-Dollar veranschlagt worden. Während die Kosten dieser Kriege der Bevölkerung in den angegriffenen und in den kriegsführenden Ländern aufgebürdet werden, bedeuten sie gewaltige Gewinne für Rüstungs- und „Sicherheits-“firmen. Stattdessen könnten weltweit Ernährung, Gesundheit, Bildung und Kultur realisiert werden, wenn  wir – wie Einstein schreibt – „nicht zulassen, dass unsere Gedanken und Bemühungen von konstruktiver Arbeit abgehalten und für die Vorbereitung eines neuen Krieges missbraucht werden.“

Aufgrund der internationalen Solidarität gegen Krieg und Besatzung werden die Truppen nach dem Irak auch aus Afghanistan abziehen. Weltweit werden von der Bevölkerung die drohenden Militärschläge gegen Syrien abgelehnt: In Deutschland sind 2/3 gegen eine militärische Intervention, in den USA befürworten nur 9% Militärschläge gegen Syrien. Selbst die CIA musste 2010 in einer Studie feststellen: Mit einer aufgeklärten, kritischen Bevölkerung ist kein Krieg zu führen. Darauf setzen wir.

Lernen für den Frieden! Auch die brutalste Form von Ausbeutung, Krieg und Vernichtung ist durch den antifaschistischen Widerstand überwunden worden. Wir wollen erinnern und handeln dafür, dass der Schwur von Buchenwald realisiert wird: Die Vernichtung des Nazismus mit seinen Wurzeln und der Aufbau einer Welt des Friedens und der Freiheit. Die „4 D's“, die im Potsdamer Abkommen die politischen Grundsätze der antifaschistischen Allianz für den demokratischen Wiederaufbau 1945 legten, sind dafür aktueller denn je: Demilitarisierung, Denazifizierung, Demonopolisierung und Demokratisierung.

Wir setzen uns für eine solche zivile Entwicklung der Gesellschaft ein: Für internationale Solidarität statt des Rechts des „Stärkeren“ und Nationalismus; für ein Verbot der NPD, für eine Beendigung von Rüstungsproduktion und Rüstungsexporten, für eine Entmachtung der Rüstungsindustrie und für eine zivile und an menschlichen Bedürfnissen orientierte Wirtschaft; für eine zivile Ausrichtung der Schulen und Hochschulen statt ihrer Kooperation mit der Rüstungsindustrie und dem Militär; für die Beendigung sämtlicher Militäreinsätze und eine weltweit friedliche und menschenwürdige Entwicklung.

„So wie es ist, bleibt es nicht. Wenn die Herrschenden gesprochen haben, werden die Beherrschten sprechen. Wer wagt zu sagen: Niemals?“ Bertolt Brecht, Lob der Dialektik, 1934.

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Peter Förster

0221 96679513

01783291379