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Strukturförderprogramm „MÜLHEIM 2020“ - Positive Zwischenbilanz in den Handlungsfeldern Bildung und Lokale Ökonomie

Müllem 2020Eine positive Zwischenbilanz für die Projekte im Bereich Bildung und Lokale Ökonomie zieht die Stadt Köln im Rahmen des Strukturförderprogramms „MÜLHEIM 2020“. Das betrifft im Einzelnen die Projekte Mülheimer Bildungsbüro, Stadtteilmütter, SpoBIG, Jobfactory, Frau und Beruf, Beratung in Ausbildung und Qualifizierung für Jugendliche sowie Rucksack. „Die Projekte sind gut angenommen worden, laufen erfolgreich und haben in den vergangenen zwei Jahren schon viel bewegt“, resümiert Hans Oster, Leiter des Programms MÜLHEIM 2020.

Besonders hoch war das Interesse bei den Schulen an Projekten, die Schüler und Schülerinnen fördern und damit ihre Chancen auf dem Ausbildungsmarkt verbessern. Außerdem nehmen die Menschen im Programmgebiet intensiv die Beratungsangebote in Anspruch, die auf die Verbesserung von Arbeitsmarktchancen abzielen.

Mülheimer Bildungsbüro Das Mülheimer Bildungsbüro ist eine Vor-Ort-Einrichtung, die die fünf schulischen Teilprojekte „Erfolgreiche Schule“, „Verstetigung der schulischen Sprachförderung“, „Stärkung der Ausbildungsfähigkeit russisch- und türkischsprachiger Integrationskräfte“, das „Selbstlernzentrum Modemannstraße“ und die „IT-Offensive MÜLHEIM 2020“ erfolgreich umsetzt. Ein Schwerpunkt liegt hierbei auf der Sprachförderung und den Lernkompetenzen sowohl deutscher als auch Schülerinnen und Schülern aus Zuwandererfamilien. Ein zweites Kernanliegen ist es, die Ausbildungsfähigkeit durch Qualifizierung im IT-Bereich zu fördern. Über das „Forum Bildung Köln“ haben sich alle Schulen im Programmgebiet und das Mülheimer Bildungsbüro miteinander vernetzt und verbindliche Strukturen für die Zusammenarbeit geschaffen. Die Netzwerkarbeit der Akteure vor Ort und die Einbettung in die bildungspolitischen Aktivitäten von Stadt, Bezirksregierung und Land tragen nachhaltig dazu bei, die beschriebenen Ziele zu erreichen. Weiterhin hat das Mülheimer Bildungsbüro ein Stadtteilmanagement eingerichtet, durch welches Bürgerinnen und Bürger z. B. bei der Entwicklung von Projekten für den Verfügungsfonds unterstützt und Beteiligungsmöglichkeiten initiiert werden. Zudem verfügen die dort tätigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter über Kenntnisse zu fachlich spezialisierten Beratungsstellen und Angeboten und vermitteln Ratsuchende dorthin.

Stadtteilmütter 30 Stadtteilmütter informieren derzeit Zuwandererfamilien im Programmgebiet über Themen aus den Bereichen Erziehung, Gesundheit, Bildung und Arbeitswelt. Bis Ende Februar kontaktierten die Stadtteilmütter 457 Familien und berieten bei 2.352 Einzelbesuchen. Zusätzlich zum Beratungsangebot initiieren sie verschiedene Projekte wie „Grundlagen des Fahrradfahrens“, „Kreativ in Mülheim“, „Bunte Beete“ oder „Lernverbesserer“. Nicht nur die Bewohnerschaft in den Stadtteilen Mülheim, Buchforst und Buchheim nimmt die Stadtteilmütter positiv wahr, auch die Verwaltung schätzt diese neu geschaffene Institution als deutliche Bereicherung im Viertel.

SpoBIG Zur Förderung der gesundheitlichen Bildung arbeitet die Technische Universität Chemnitz auf der sportlichen Ebene als Projektträger mit Kindern und Jugendlichen sowie den Schulen und Vereinen im Programmgebiet zusammen. Der Erfolg zeigt sich hier in 15 neuen Sportkooperationsprojekten, einer Gesundheitswoche und neun verschiedenen Events, die durchgeführt wurden. Gesundheitsförderung aber auch Gewaltprävention und Deeskalationstraining sind die Hauptziele des Projektes SpoBIG. 79 Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind inzwischen erfolgreiche Multiplikatoren auf diesen Gebieten oder befinden sich in der Qualifikation oder Ausbildung als Übungsleiter, Sporthelfer, Gruppenhelferin oder Assistenztrainer.

Job.Factory – Aktiv Plus Das Projekt Job.Factory - Aktiv Plus hatte bis Dezember 2012 insgesamt 179 Teilnehmende im Programm. 67 Menschen wurden in sozialversicherungspflichtige, selbstständige oder geringfügige Arbeitsverhältnisse vermittelt Für 28 Personen bahnte der Projektträger ein Praktikum an, häufig ein Sprungbrett hin zu einer Festanstellung.

Frau und Beruf Seit Start des Projekts Frau und Beruf haben 210 Frauen an der Maßnahme teilgenommen. Jobcoaches verhalfen bis Ende 2012 insgesamt 58 Teilnehmerinnen zu einer sozialversicherungspflichtigen, selbstständigen oder geringfügigen Beschäftigung. 15 Frauen erhielten einen berufsbezogenen Praktikumsplatz. Beratung in Ausbildung und Qualifizierung Regelmäßige Beratung in Ausbildung und Qualifizierung erhalten 188 Jugendliche bis zum Alter von 25 Jahren, von denen 51 nach dem 31. Dezember 2012 eine Perspektive auf dem ersten Arbeitsmarkt haben oder eine weiterführende Schule besuchen bzw. an einer berufsvorbereitenden Maßnahme teilnehmen. Die Beratung umfasst aber auch informative Gespräche mit Eltern und Firmen. Außerdem sind Kooperationsvereinbarungen mit Jugendeinrichtungen wie dem „Don-Bosco-Club“ und der „Lobby für Mädchen“ in Vorbereitung, um die bereits seit längerem bestehende Zusammenarbeit vertraglich zu regeln. Eine erste Kooperationsvereinbarung gibt es bereits zwischen dem Projektträger und dem August-Bebel-Haus der Arbeiterwohlfahrt.

Rucksack Aktuell nehmen an dem Projekt Rucksack 14 Kindertagesstätten (davon drei in Kooperation) und zwei Grundschulen teil. Rucksack richtet sich an Zuwandererfamilien mit Kindern im Alter von vier bis zehn Jahren. Ziel dieses Projektes ist es, die Kenntnisse der deutschen Sprache sowie die Muttersprachenkompetenz zu verbessern und die Erziehungskompetenz der Mütter zu stärken und zu erweitern.

Das Strukturförderprogramm „MÜLHEIM 2020“ mit einem Finanzvolumen von bis zu 40 Millionen Euro will positive Entwicklungen in den Stadtteilen Mülheim, Buchheim und Buchforst unterstützen. Mit rund 40 Projekten sollen die Bildung gefördert, die Arbeitslosigkeit verringert, die Wirtschaftskraft verbessert und die gesundheitliche Situation der Bewohnerinnen und Bewohner verbessert werden. Darüber hinaus werden durch bauliche Maßnahmen Straßen, Plätze und Grünanlagen umgestaltet und aufgewertet. Das Programm soll Impulse geben für eine weitere günstige Entwicklung. Das Vorhaben wird gefördert durch die Europäische Union/Europäischer Fonds für regionale Entwicklung (EFRE), das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung sowie das Ministerium für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr des Landes NRW. 20 Prozent der Kosten trägt die Stadt Köln. Finanzielle Unterstützung gibt es außerdem durch die Bundesagentur für Arbeit und das Jobcenter. Die Koordination des Gesamtprogramms MÜLHEIM 2020 liegt beim Amt für Stadtentwicklung und Statistik.

Weitere Informationen zu MÜLHEIM 2020 findet man im städtischen Internetauftritt unter www.stadt-koeln.de/4/muelheim2020/