Kunst trifft kulinarisches im „Café Schwesterherz“

 

cafe_schwesterherz_arty-FARTYIm Herzen von Ehrenfeld, auf der Venloerstraße begegnet Köln-InSight dem individuellen Café. Der Name „Cafe Schwesterherz“ erweckt unsere Neugier. Die Location ermöglicht durch ein großes Schaufenster den direkten Blick ins Café. Als wir reingehen sind wir gleich herzlich Willkommen.

Hier wird den Gästen neben leckerem Kaffee ein Frühstück auf einer Etagere, der extravaganten Art serviert sowie ein Mittagstisch mit einer ausgefallenen Auswahl an Köstlichkeiten im kunstvollen Ambiente. An der Wand hängt ein großes Kunstgemälde, welches sofort unseren Blick fesselt. Auf Nachfrage, bei den auf Anhieb sympathischen Besitzerinnen erfahren wir, dass es aus der „Arty Farty Gallery“ in Köln stammt. Dahinter verbirgt sich eine Arbeit des Künstlers „Swanski“ alias Pavel Kozlowski, auch bekannt durch seine überdimensionalen Wandbilder in Köln. 

Mit den beiden aufgeschlossen Café-Besitzerinnen, Seher Ergenekon und Gülsüm Bayrak kommen wir sofort ins Gespräch und erfahren, was sich genau hinter dem Namen „Schwesterherz“ verbirgt.  Mit dem Kölner Galeristen Coskun Güven tauschen wir uns über Kunst im Café aus und wollen wissen, wie es zu der Zusammenarbeit mit dem „Café Schwesterherz“ kam.

KölnInSight: Was hat Euch inspiriert und wie ist die Idee ein Café mit dem Namen "Schwesterherz" zu Gründen entstanden?

Seher Ergenekon: Wir hatten prinzipiell die Idee ein Café zu eröffnen. Bevor alles andere Stand, Stand für uns der Name. Schwesterherz, weil wir beide Schwestern sind. Nach einigen wenigen Überlegungen legten wir uns auf Schwesterherz fest. Wir wussten, dass wird der Name unseres Cafés. Interesse halber fragten wir ein paar Freunde und Bekannte, wie der Name klingt und bekamen daraufhin enorm viel positive Zusprache. Alle waren angetan.

KölnInSight: Wieviel Kunst hat von Anfang an in Eurem Café "Konzept" gesteckt?

Seher Ergenekon: Wir wollten auf jeden Fall von Anfang an über die Café Schiene hinaus, sei es mit Kunst, seien es Lesungen. Wir wollten einen netten Mix schaffen. Da ich früher bei einem Hörbuch-Verlag hier in Köln gearbeitet habe, kam mir die Idee im Bereich Literatur etwas Interessantes anzubieten. Zum Beispiel im Rahmen der Lit.Cologne oder Anhand einer Kooperation als Sonderlocation zu den cafe_schwesterherz_coskun_gueven_guelsuem_bayrak_sher_ergenekon_Passagen in Köln. Dass unser guter Freund Coskun Güven, Galerist ist und uns unterstützend zur Seite steht, hat wesentlich zur Verknüpfung der Kunst in unserem Café beigetragen. 

KölnInSight: Wie wichtig ist aus Deiner Sicht als Galerist die Kunst in Cafés in der heutigen Zeit?

Coskun Güven: Schwierig zu sagen. Ich denke, es kommt auf das Café an. Also hier im „Café Schwesterherz“ würde der Laden sicherlich auch ohne Kunst gut funktionieren. Nette Menschen, leckerer Kaffee, leckeres Essen und es kommt noch die Grundatmosphäre hinzu, die stimmt hier. 

KölnInSight: Gab es bei der Auswahl der Kunstwerke bestimmte Kriterien?

Seher Ergenekon: Ja, wir wollten auf jeden Fall ein imposantes Kunstwerk haben, weil wir im Café diese schöne Weiße Wand zur Verfügung hatten. Uns war klar, dass dort ein „eyecatcher“ hängen sollte, ein richtiger Blickfang sollte es sein. Wir haben mit Coskun gesprochen und haben uns gemeinsam überlegt, welches Bild exakt eine gute Wahl für diese Wand in unserem Café ist.

KölnInSight: Bedeutet dies, ihr habt gemeinsam gezielt einige Kunstwerke ausgesucht?

Coskun Güven: Es ging insbesondere darum aussagekräftige Bilder zu haben, was in diesen Raum besonders gut passt und dem Café etwas ganz individuelles verleiht. Das Kunstwerk „Die Walküre“ von Swanski, dem Künstler aus Warschau, erfüllte hier viele Kriterien. So kam es zu der Auswahl dieses Bildes.   

Cafe_schwesterhz_venloer_strasse_koeln_ehrenfeldKölnInSight: Gibt es eine bestimmte Zielgruppe? Zieht Euer Café bestimmte Menschen an?

Seher Ergenekon: Das klingt vielleicht originell, aber als wir auf der Venloerstraße unser Café im November 2010 eröffnet haben… wussten wir eigentlich gar nicht genau, wer alles in unser Café reinkommen wird und welche Ladengäste wir anziehen werden. Besonders, weil die Venloerstraße von einem sehr unterschiedlichem Publikum geprägt ist. Im laufe der Zeit, in den letzten Wochen vor allem hat sich herausgestellt, dass wir auch bei Müttern ganz beliebt sind, weil wir ganz entspannt mit Kindern und Kinderwagen umgehen. Viele haben uns dieses Feedback bereits gegeben. Denn woanders kommt es schon mal vor, dass man gebeten wird „Das Ding“ (den Kinderwagen) herauszuschieben. Als zweifache Mutter bin ich sehr froh, dass unser Café neben allen anderen Gästen auch Müttern ein angenehmes Kaffeetrinken ermöglicht.  

KölnInSight: Welchen Wandel haben Cafés Eurer Meinung nach im Zeichen der Zeit mitgemacht? Wie innovativ sollte ein Café heute sein?

Seher Ergenekon: Für uns steht an erster Stelle, dass wir für unsere Gäste die Gemütlichkeit und die Nostalgie aus der früheren Zeit beibehalten. Wir haben Wiener Caféhaus Stühle und ein uriges Sofa für unser Café ausgewählt. Gleichzeitig ist es uns sehr wichtig Zeitgemäß zu sein. Unsere Gäste können aus der Speisekarte eine Auswahl von unseren Bio-Produkten bestellen und gleichzeitig auf ihrem Laptop im Internet surfen. Wir setzen auf Flexibilität und sind bereit auch mal etwas umzusetzen, ein individuelles Gericht, was nicht auf der Tageskarte steht… wenn alle Zutaten vorhanden sind, wird ganz schnell etwas nach Kundenwunsch gezaubert.

KölnInSight: Werdet Ihr im Sommer auch den Außenbereich zur Venloerstraße zum Café erweitern?

Gülsüm Bayrak: Geplant ist es. Unsere Hausverwaltung und die Stadt Köln hat sich dafür stark gemacht, dass die Gastronomen auf der Venloerstraße auch die Möglichkeit haben nach Außen zu bestuhlen. Zur Zeit haben wir eine Genehmigung beantragt und hoffen, dass wir den Außenbereich unseren Gästen mit anbieten dürfen. Das wäre sehr schön.

KölnInSight: Wir wünschen Euch dafür viel Erfolg und für alles weitere ebenso alles Gute! 

Mehr Infos unter: http://www.schwesterherz-koeln.de/ , http://www.artyfarty-gallery.com/

Interview + Fotos: Selda Güven-Strohhäcker