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Dietrich Prehl - Elternratgeber Kapitel 02 - Gesundheit und Krankheit

grafik1. Kinderkrankheiten

Jedes Kind reagiert auf seine ganz besondere Art und Weise auf positive wie auch auf negative Veränderungen. Diese Veränderungen sind manchmal altersbedingt, manchmal entstehen sie durch besondere Lebensumstände.

Im Laufe des Heranwachsens bemüht sich der Körper, mit den jeweiligen Anforderungen oder auch Beeinträchtigungen immer besser umgehen zu können. Häufig sind ausreichend Ruhe und Schlaf schon hilfreich. Bei einer erhöhten Temperatur und unter dem freiwilligen Verzicht auf Nahrung kann Krankheiten oft gut Paroli geboten werden. Sie können  sich dann nur schwer ausbreiten. Die heilende Wirkung geeigneter Tees und Aufgüsse und viele einfache Hausmittel unterstützen diesen Prozess meist schon mit erstaunlicher Wirkung.

Die notwendige medizinische Vorsorge durch Impfungen und Kontrolluntersuchungen, sowie begleitende Maßnahmen bei speziellen Krankheiten, sind heutzutage selbstverständlich und für eine nachhaltige Genesung unentbehrlich. Die persönliche Vorbereitung auf die sechs klassischen Kinderkrankheiten Keuchhusten, Masern, Mumps, Röteln, Scharlach und Windpocken und die Einrichtung der Hausapotheke verbleibt jedoch den Eltern.

2. Krankheiten im Alltag

Allergie bedeutet „anders reagieren“. Das Immunsystem einer allergischen Person bekämpft bestimmte, an sich harmlose Stoffe oder Stoffwechselprodukte. Diese können etwa von Nahrungsmitteln, vom Hausstaub, von Milben oder auch von bestimmten Tierhaaren oder Pflanzen herstammen.

Eine vollwertige, zuckerreduzierte Ernährung, Bewegung, Licht, Luft und Sonne wirken sich positiv auf den Allgemeinzustand aus und lindern die Beschwerden. Ein Klimawechsel wird empfohlen. Die Nordsee und der Atlantik, das Ötztal, Graubünden, das Engadin und Wallis sind typische Kurorte. Bei Neurodermitis sind kurze Fingernägel günstig, da man die Haut mit ihnen nicht so stark aufkratzen kann wie mit längeren Nägeln.

Alle die Dinge, die unmittelbar mit der Haut in Kontakt kommen, sollten angenehm sein. Soweit beeinflussbar betrifft dies das Material und auch die Beschaffenheit und die Oberfläche der Gebrauchsgegenstände. Vor allem die Kleidungsstücke und auch die Handtücher, die im täglichen Gebrauch sind, sollten berücksichtigt werden. Das Bettzeug und die Kuscheltiere gehören auch dazu. Wasser und die verwendeten Reinigungsmittel für Körper und Kleidung können die überempfindliche Haut bei Neurodermitis austrocknen und belasten. Es ist dann oft mühselig, eine gut verträgliche Pflegecreme oder ein gut verträgliches Waschmittel zu finden.

Bequeme und lässige Klamotten, Stressvermeidung und eine ausreichende Körperhygiene im Allgemeinen sind oft Bonuspunkte. Entspannung ist wichtig. Dies bezieht sich sowohl auf die persönliche Situation und die Familie, als auch, ab einem gewissen Alter, auf sexuelle Zufriedenheit.

Bauchschmerzen können viele Ursachen haben. Kamillen- und Pfefferminztee, Wärmflasche und Leibwickel sind die am häufigsten verwendeten Hausmittel. Im Zweifel ist ärztlicher Rat erforderlich.

Einschlafhilfen sind das Besprechen der Ereignisse des Tages und auch bestimmte Lieder und Gebete. Das gesamte Ritual sollte immer in etwa gleich sein, so wird der Übergang in die Traumwelt leichter.

Fieber reguliert das innere Gleichgewicht des Menschen. Es entgiftet und lässt Bakterien und Viren keine Überlebenschance. Körperliche Arbeit und körperliche Bewegung, die auch zu einer leicht erhöhten Temperatur führen können, wirken daher schon oft wie ein kleines Minnifieber.

Die richtige Dosis an Belastung und Entspannung ist wichtig, um Ausgeglichenheit und Wohlbefinden zu erhalten. Gesang und Tanz, Musik, Humor und gute Gespräche können das Gemüt sowohl in Wallung bringen, als auch besänftigen. Die körperliche und die geistige Bewegung sind dann meist im Gesicht ablesbar.

Hepatitis ist ein anderes Wort für Leberentzündung. Es gibt verschiedene Varianten der Krankheit. Hepatitis B ist ebenso wie AIDS eine sehr ernstzunehmende Erkrankung und wird durch Körpersäfte übertragen.

Leberflecke müssen ein Leben lang beobachtet werden. Muttermale und auffällige Hautpigmentierungen können im Verlauf ihrer Entwicklung zu Hautkrebs entarten und damit die Gesundheit des Menschen gefährden.

Durch Vorsorgeuntersuchungen und regelmäßige Kontrollen können aber rechtzeitig Gegenmaßnahmen ergriffen werden. Die Entfernung eines Fleckes ist oft nur ein kurzer, fast schmerzfreier Eingriff.

Magersucht kann aus seelischen Konflikten entstehen. Magersucht kann zu einem sehr ernsthaften Krankheitsbild führen. Dann hilft den Betroffenen meist nur ein sehr versierter psychologischer und medizinischer Beistand.

Mundfäule ist eine hoch fieberhafte, extrem ansteckende Erkrankung von Zahnfleisch, Zunge und Mundschleimhaut.  Sie äußert sich vor allem durch starken Mundgeruch. Die weißlich-gelben Bläschen schmerzen so stark, dass das Kind kaum essen und trinken kann. Mundfäule befällt kleine und große Kinder und ärztlicher Rat ist erforderlich.

Polypen sind Wucherungen der Rachenmandeln. Ein stets offener Mund, chronischer Schnupfen und eine kloßige Sprache sind zu beobachten. Drüsenschwellungen am Hals können auf das Vorhandensein von Polypen hindeuten. Dann sollte auf jeden Fall ärztlicher Rat in Anspruch genommen werden. Unter Umständen kann eine Operation notwendig sein.

Pseudokrupp äußert sich durch trockenen, schmerzenden und rauen Husten mit Atemnot. Die Krankheit beginnt oft völlig unerwartet mitten in der Nacht und der Kehlkopf ist entzündet und geschwollen. Bei schwerwiegendem Verlauf kann es zum Erstickungstod kommen. Der Pseudokrupp tritt vor allem im Monat September auf.

Soor ist eine Pilzinfektion, die von einer warmen und feuchten Umgebung wie der Zunge oder dem Windelbereich ausgeht. Soor zeigt sich als Fläche auf der Haut.

Tollwut ist bei Ausbruch der Krankheit gefährlich. Die Ausgangslage der Betroffenen ist umso günstiger, je eher eine Ärztin oder ein Arzt aufgesucht wird. Ein Tier kann die Krankheit auch dann übertragen, wenn sie bei ihm noch nicht ausgebrochen ist. Jeder Tierbiss sollte genau untersucht werden.

Wadenwickel sind ein bewährtes Hausmittel. Sie werden bei Fieber über 39°C, bei Unruhe und Kopfschmerzen gebraucht. Ein Leinentuch wird zuerst in kaltes Wasser getaucht, ausgewrungen und dann glatt gestrichen. Danach wird es gefaltet und um die Wade gewickelt. Ein trockenes Leinentuch und ein weiteres Wolltuch werden schließlich straff darüber gelegt.

Zeckenbisse sind aus zwei Gründen gefährlich: Die Zecken übertragen sowohl Borreliose, als auch die Krankheit FSME. Impfungen gegen FSME sind möglich, die Abkürzung steht dabei für Frühsommermeningoenzephalitis. Es handelt sich um eine Form der Hirnhautentzündung.
Die Krankheit Borreliose bleibt aufgrund der fehlenden Impfmöglichkeit für Kinder und Erwachsene gefährlich. Bei Verdachtsfällen sollte die Haut daher immer aufmerksam auf mögliche Veränderungen, Bisse, Stiche und Verletzungen untersucht werden.

3. Welche Hausmittel sollte ich kennen?

In Form von Tees, Aufgüssen oder auch Salben haben sich folgende Heilpflanzen bewährt: Fenchel bei Blähungen, Kamillenblüten bei Erkältungen und Schnupfen, Lindenblüten bei Grippe, Husten und Erkältungen. Melisse und Baldrian sind hervorragende Einschlafhilfen. Salbei wirkt im Körper schweißhemmend. Die aus der Ringelblume (Calendula) gewonnenen Salben fördern die Heilung von offenen Wunden und die Narbenbildung.

4. Welche Impfungen sind wichtig für mein Kind?

Die behandelnde Kinderärztin oder der behandelnde Kinderarzt wird die notwendigen Schutzimpfungen mit den Betroffenen besprechen und auf mögliche Risiken und Komplikationen hinweisen. Es gibt Impfkommissionen, die über detaillierte Impfpläne zur allgemeinen Vorsorge verfügen.

Sie können eine Orientierung bieten. Die Auffrischung von Schutzimpfungen nach einem gewissen Zeitraum ist oft notwendig. Insbesondere die Röteln-Impfung bei Mädchen ist zu beachten. Die Röteln können im Zusammenhang mit einer späteren Schwangerschaft eventuell zu Komplikationen führen. Allgemein können Ärztinnen und Ärzte, je nach Fachrichtung, auch mögliche Alternativen zu den Schutzimpfungen aufzeigen.

5.1 Die klassischen Kinderkrankheiten

Das Auftreten einer der sechs klassischen Kinderkrankheiten im Laufe des Heranwachsens der Kinder ist sehr wahrscheinlich. Zu diesen Krankheiten gehören der Keuchhusten, die Masern, die Krankheit Mumps und ebenso die Röteln, der Scharlach und auch die Windpocken. Das Ausbrechen einer dieser Krankheiten ist in der Regel auch mit einer Behandlung durch den Kinderarzt oder die Kinderärztin verbunden.

Die klassischen Kinderkrankheiten treten typischerweise zwischen dem dritten und dem fünften Lebensjahr des Kindes auf. Sie äußern sich, neben den alltäglichen Symptomen wie Fieber und Müdigkeit, durch eine Veränderung der Atemwege, der Haut und der Schleimhäute. Unbehandelt können sie manchmal auch noch nach Jahren zu Komplikationen oder zu neuen Krankheitsbildern führen.

5.2 Der Keuchhusten

Die Krankheit beginnt wie eine Grippe. Nach eineinhalb Wochen etwa setzen das keuchende Einatmen und das unangenehme und belastende Husten ein. Dieses Stadium kann bis zu sechs Wochen andauern, Rückfälle sind keine Seltenheit. Eine Impfung wird empfohlen.

5.3 Die Masern

Die Masern beginnen mit Fieber, Schnupfen und Husten. Dann folgt ein Ausschlag, der zuerst Mund und Gesicht und schließlich den ganzen Körper bedeckt. Rote, unregelmäßige Flecken, die ineinander übergehen, sind typisch. Viele dieser Flecken jucken nicht. Nach einiger Zeit geht die Krankheit oft von selbst zurück.

5.4 Der Mumps


Bei der Krankheit Mumps wird eine rechtzeitige Impfung empfohlen. Es besteht die Gefahr der Entzündung anderer Organe. Die Schwellung der vor dem Ohr liegenden Speicheldrüsen ist tastbar. Diese Schwellungen und auch mehr oder weniger starke Schmerzen, bei nur leicht erhöhter Temperatur, sind das typische Krankheitsbild. Im Volksmund heißt die Krankheit auch Ziegenpeter.

5.5 Die Röteln

Die Röteln beginnen mit Husten, Schnupfen und Fieber. Dann folgt ein Ausschlag, bei dem die Flecken nicht ineinander übergehen. Die Krankheit wird durch Tröpfcheninfektion von Mensch zu Mensch übertragen. Eine Impfung wird empfohlen.

5.6 Der Scharlach

Der Scharlach beginnt mit Halsschmerzen, roten Mandeln und einer weiß belegten Zunge. Es folgt ein Hautausschlag und die Zunge ist nun himbeerrot und belegt. Meist bleibt die Haut um den Mund herum dabei jedoch auffallend blass. Nach einer Woche schuppt sich der Ausschlag. Dieser Verlauf kann sich mehrere Male wiederholen. Bei Scharlach sind viele Ansteckungswege möglich.

5.7 Die Windpocken

Die Windpocken sind stark juckende Pusteln. Meist sind sowohl ein einfacher Ausschlag, als auch gelbe Bläschen auf der Haut zu sehen. Es handelt sich um eine Virus-Infektion. Auch wenn die Windpocken überstanden sind, verbleibt dieser Virus im Körper und kann bei späterer Gelegenheit noch einmal aktiv werden. Die Gürtelrose ist eine solche mögliche Folgeerscheinung. Das Aufkratzen der Pusteln bei Windpocken kann zur Bildung von Narben führen. Diese bleiben oft ein Leben lang sichtbar.

6.1 Wie man sich bei Vergiftungen verhält

Verschluckte Zigarettenkippen, giftige Pilze und Beeren, Benzin und Medikamente können, wenn sie in den Darm des Menschen gelangen, Vergiftungserscheinungen auslösen. Durch Erbrechen kann ein Teil dieser Giftstoffe den Körper auf unschädliche Weise verlassen.

Wasser darf nicht getrunken werden, da es, bedingt durch seine Rolle als Transportflüssigkeit im gesamten Körper, diese Giftstoffe noch weiter verteilen würde. Die auftretenden Störungen und Krankheitssymptome können unter Umständen zu Bewusstlosigkeit und Atemstillstand führen.

6.2 Was man bei Verätzungen tun kann

Gelangen Geschirrspülmittel, WC-Reiniger oder Haushaltsreiniger in den Verdauungstrakt, können sie zu Verätzungen führen. Das Trinken von Wasser kann in solchen Fällen, durch den Vorgang der Verdünnung der verschluckten Säure, schmerzlindernd wirken. Erbrechen kann zu doppeltem Schaden führen.

7.  Die Hausapotheke

Die Ausstattung der Hausapotheke sollte mit der Ärztin oder dem Arzt besprochen werden. Die bewährten Standardgeräte und Erste-Hilfe-Mittel wie Fieberthermometer, Heftpflaster, Mullbinde, Wundschnellverband und Schere sind empfehlenswert. Die für die speziellen Anfälligkeiten der eigenen Sippe benötigten Utensilien ergänzen diese Grundausstattung. Ebenso sinnvoll sind auch weitere Mittel, die in besonderen Situationen Anwendung finden. Etwa im Urlaub, beim Sport oder an bestimmten Orten wie im Hochgebirge oder an der See.

Medikamente und Arzneimittel müssen für Kinder unzugänglich aufbewahrt werden, da unter Umständen sogar der Versicherungsschutz davon abhängen kann. Das Verfallsdatum auf der Packung und der Beipackzettel sind eine wichtige Ergänzung. Sie schränken die Anwendbarkeit des Produktes zeitlich und auch von den möglichen Wechselwirkungen her ein.


8. Was ein gutes Kinderzimmer ausmacht

Das Kinderzimmer ist der Ort, der in den ersten Lebensjahren des Kindes zeitlich am stärksten beansprucht wird. Auch von den Nutzungsmöglichkeiten her wird das Kinderzimmer meist sehr vielfältig gebraucht.

Schlafen und Füttern, Spielen und Lachen und auch das Anziehen finden dort häufiger als in den übrigen Räumlichkeiten statt. Angenehme Licht- und Luftverhältnisse und solide bauliche Gegebenheiten sind günstig. Die passenden und geeigneten Materialien in der Kleidung, bei den Teppichen und in den Handtüchern müssen erst herausgefunden werden. Der eine mag eine bestimmte Bettwäsche und auch spezielle Spielzeuge, mit denen der andere nichts anfangen kann.

Das Zimmer sollte, neben dem Platz für die Spielsachen und Kuscheltiere, auch Raum für kreatives Gestalten und Ausprobieren lassen. Zweckmäßige Einrichtungsgegenstände sind solide und einfach geformt und gebaut. Sie werden mit der Zeit durch alle möglichen und unmöglichen Einfälle und Aktivitäten der Heranwachsenden beansprucht und „heimgesucht“. Viele Spuren, so manche Macke und auch Schramme, zeugen davon. Möbel und Tapeten, Pflanzen und Teppiche sind von dieser Entwicklung in den meisten Fällen mit betroffen.

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