Kritik an Internationalem Soldatengottesdienst am 16.01.2020 in Köln

soldatengottesdienstKölner Friedensorganisationen wünschen sich eindeutige Stellungnahme der Kirche für Gewaltfreiheit und für das Atomwaffenverbot

Kölner Friedensgruppen kritisieren, dass anlässlich des Weltfriedenstages der katholischen Kirche ein Soldatengottesdienst am 16.1.2020 im Kölner Dom gefeiert wird, und laden zur Teilnahme an einer Mahnwache auf der Domplatte in Köln ein. Das Erzbistum Köln erwartet zu dem von Kardinal Woelki geleiteten Pontifikalamt etwa 1.200 uniformierte Soldatinnen und Soldaten, sowie Angehörige von Sicherheitsbehörden. Anschließend findet ein Empfang für Führungspersönlichkeiten aus Militär, Katholischer Kirche, Politik und Rüstungsindustrie (Franz-Josef Jung) statt. In einem Brief schrieben die Organisationen im Dezember 2019 an den Kardinal, sie wünschten sich „eine eindeutige Positionierung der Kirche für die gewaltfreie Bearbeitung von Konflikten“. Sie erläuterten, dass die Bundeswehr, darunter das in Büchel (Eifel) und zeitweise in Nörvenich stationierte „Taktische Luftwaffengeschwader 33“, im Rahmen der sogenannten Nuklearen Teilhabe an Atomkriegsübungen teilnehme.

Sowohl Papst Franziskus als auch seit 2019 die Deutsche Kommission Justitia et Pax lehnen die Strategie atomarer Abschreckung ab und fordern die völkerrechtliche Ächtung dieser Massenvernichtungswaffen. Mit Bezug darauf hieß es in dem Schreiben an den Kardinal:

„Wie sollen sich katholische Bundeswehrsoldaten und -soldatinnen in Büchel und Nörvenich verhalten, wenn sie in Atomkriegsübungen einbezogen werden? Der Gewissenskonflikt sollte nicht erst im Kriegsfall bearbeitet werden. Stärken Sie den katholischen Militärpfarrern und den Soldat*innen den Rücken und erklären Sie, dass Atombomben unter keinen Umständen eingesetzt werden dürfen, und dass auch der Übungsbetrieb verweigert werden darf und muss!“

Die USA wollen die in Büchel befindlichen Atombomben B61 austauschen, um sie besser einsetzbar zu machen. Während die Spannungen zwischen den größten Atommächten USA und Russland zunähmen, könne Deutschland ein Zeichen für den politischen Willen zu einer friedlichen Außenpolitik setzen, meinen die Kölner Friedensgruppen: die Bundesregierung solle gemäß dem Beschluss des Deutschen Bundestages vom 26.3.2010 für den Abtransport der Bomben sorgen und den Atomwaffenverbotsvertrag der Vereinten Nationen vom 7.7.2017 unterzeichnen.

Dazu hoffen die Friedensgruppen auf die Unterstützung des Kardinals: „Appellieren bitte auch Sie an die Bundesregierung, den Atomwaffenverbotsvertrag zu unterzeichnen!“ Im November 2019 hatte die Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland die Bundesregierung aufgefordert, „konkrete Schritte“ zur Unterzeichnung des Atomwaffenverbotsvertrags einzuleiten.

Deutsche Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen e. V. (DFG-VK) Gruppe Köln
https://www.friedenkoeln.de

Kölner Friedensforum
http://koelnerfriedensforum.org
c/o Friedensbildungswerk Köln
Obenmarspforten 7-11
506767 Köln

Mahnwache gegen den Internationalen Soldatengottesdienst 2020 im Kölner Dom: 08 - 11:30 Uhr, vor dem Kölner Dom, Domplatte (Gottesdienst um 9 Uhr im Dom)
Veranstalter: Kölner Friedensforum, DFG-VK Gruppe Köln
Flyer: https://www.friedenkoeln.de/wp-content/uploads/2020/01/SGD-2020_02.pdf

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